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RIEDSTADT. Wer hätte es gewusst, was ein Strohhauferutscher ist? Oder ein Spitzgligger? Die Auflösung für alle des Riedstädter Idioms nicht Mächtigen findet sich im ersten "Riedstädter Wörterbuch": Penner, Wanderarbeiter steht da im ersten Fall, listiger Kerl im zweiten Beispiel. Die Wörterliste hat Günther Wolf in vielen Jahren zusammengetragen, berichtet sein Sohn Walter Wolf, in dessen Verlag das Büchlein jetzt erschienen ist. Wolf junior hat die Fotos aus den Riedstädter Ortsteilen beigesteuert, die das Wörterbuch zieren. Die alphabetische Folge reicht von "aa" (auch) bis "Zwoggel"(Zwitter, kleiner Kerl) und wird ergänzt durch Sprüche und Redensarten, Heiteres aus Kindermund, kurze Begebenheiten und Riedstädter Sehenswürdigkeiten."Es ist leider abzusehen, bis wann unsere heimische Mundart verschwunden ist oder nur noch Reste davon im Alltag lebendig sind", schreibt Günther Wolf in seinem Vorwort. Mit dem "Büschelsche fer Crumschder, Erweller. Goller, Leehmer unn Wolfskäler - unn die, dies noch net soin" wolle er daher Wörter, Redewendungenund Geschichten für die nachfolgenden Generationen erhalten. Zum Beispiel diesen Ausdruck, passend zum November-Grau: "Der macht e Gesicht wie siewwe Daoch Räjewerrer". Oder auch etwas Aufmunterndes: "Der ess gescheirer wie zeje Dumme". Viele Sprüche wie dieser geben Meinungen über die lieben Mitmenschen wieder - ein bisschen bös, ein bisschen nachsichtig und meist treffend. Seitenhiebe auf die Nachbardörfer dürfen nicht fehlen:"En guude Nochber is meh wert wie en Pedder in Erwele". Wolf dankt allen, die ihm bei der Suche nach Wörtern und Ausdrücken geholfen haben und bittet um weitere Hinweise. Telefonisch erreichbar ist er unter der Nummer 06158 3054. |